Alexander Nübel fiel Deniz Undav um den Hals und herzte den Retter des VfB Stuttgart, dann jubelten sie gemeinsam vor dem mitgereisten Anhang der Schwaben über den Last-Minute-Punktgewinn in der Fußball-Bundesliga. Undav hatte erst spät die Bühne betreten, sicherte seinem Team in der ungewohnten Rolle als Joker aber das 2:2 (1:1) beim VfL Wolfsburg – in der siebten Minute der Nachspielzeit traf er zum Ausgleich.
Torhüter Nübel hatte gegen den offensiv oft harmlosen VfL indes wenig Gelegenheiten, im Rennen um den Platz im Tor der Nationalmannschaft Pluspunkte zu sammeln und musste doch zwei Mal hinter sich greifen: Jonas Wind (20.) und Mohamed Amoura (68.) trafen für Wolfsburg. „Ich will das Spiel gewinnen, egal ob ich einen Ball halte oder nicht“, sagte Nübel dazu knapp.
Enzo Millot (32.) hatte das zwischenzeitliche 1:1 für den VfB Stuttgart erzielt, der nach der Gelb-Roten Karte für Atakan Karazor (63.) lange in Unterzahl agierte. „Der Anteil des Schiedsrichters auf das Spiel war leider riesengroß“, sagte Nübel, Szenen wie jene, die zum Platzverweis führte, gebe es „in jedem Spiel 15-mal“.
Jablonski regt Regeländerung an
Unterdessen räumte Schiedsrichter Sven Jablonski eine klare Fehlentscheidung ein und regte eine Regeländerung an. Der 34-Jährige hatte den Stuttgarter Mittelfeldspieler des Feldes verwiesen, obwohl eigentlich Karazor von Gegenspieler Maximilian Arnold gefoult worden war. Das zeigten die Videobilder zur Szene in der 63. Minute deutlich.
„Ich habe ein Foulspiel an Arnold wahrgenommen, der Spieler hat sich auch den Knöchel gehalten und mitgeteilt, dass er einen Stich gespürt hat“, sagte Jablonski bei Sky: „Mittlerweile habe ich die Bilder gesehen und muss feststellen, dass es Arnold war, der seinen Gegenspieler getroffen hat. Gelb-Rot war damit falsch, das ärgert mich sehr.“
Das Studium der Videobilder ist Schiedsrichtern nur dann möglich, wenn es um eine glatte Rote Karte geht – ein Platzverweis durch die zweite Gelbe Karte gehört nicht zu den Situationen, die geprüft werden dürfen. „Ich würde mir auch bei Gelb-Rot wünschen, dass wir die Chance haben, zum Bildschirm zu gehen und die Szene zu prüfen“, sagte Jablonski: „Dann hätte ich das sehr schnell festgestellt.“
Nübel unter besonderer Beobachtung
Beim VfB stand Schlussmann Nübel unter besonderer Beobachtung. Nach der schwerwiegenden Knieverletzung von Marc-Andre ter Stegen ist der am Montag 28 Jahre alte Keeper ein Anwärter auf die Nummer eins im deutschen Tor. Auf wen Bundestrainer Julian Nagelsmann bis auf Weiteres vertraut, dürfte bei der Kaderberufung am 3. Oktober für die Nations-League-Spiele in Bosnien und gegen die Niederlande verkündet werden.
Nübel had to wait a long time for his first chance to prove himself, because VfB pushed forward early on. With a lot of calm, security and great willingness to run, Stuttgart bridged the midfield and immediately caused danger. Ermedin Demirovic (4th) finished in the penalty area, but aimed too centrally. The effort was also good defensively. The Swabians put Wolfsburg under pressure with early pressing and lost balls were quickly won back.
The Wolves, who had not appeared offensively until then, then turned the game on its head. After a counterattack, Wind finished freely from around ten meters – and gave Nübel no chance.
After taking the lead, VfL were even deeper, but gave away their advantage carelessly. Sebastiaan Bornauw unnecessarily brought down Jamie Leweling in the penalty area. National player Maximilian Mittelstädt (39th) had a great chance to take the lead before the break.
After the break, Wolfsburg’s error rate in the build-up game increased. Stuttgart pushed for the lead and now also relied on national striker Undav, who was not in the starting eleven in the Bundesliga for the first time since March. After Karazor was sent off and Wolfsburg’s second counter-attack goal, things became difficult for Stuttgart – but Undav’s inclusion was worth it.
#97th #minute #game #Undav #saves #VfB #Stuttgart #point #Wolfsburg