Bälle festmachen. Mit passendem Klebstoff? Mit der entsprechenden Technik sollte es schon klappen, das umzusetzen, was verbal, nicht nur in diesen EM-Wochen, im Fußball Konjunktur hat. Auf der Suche nach dem Besonderen und Außergewöhnlichen schlägt die Sprache immer wieder Kapriolen.
Zweite Bälle gewinnen? Das Schöne am Fußball ist ja auch, dass es tatsächlich immer nur um diesen einen Ball geht, der im Spiel ist und der ins Tor soll. Vielleicht so, dass ein Wandspieler noch seine Füße dabei im Spiel hat.
Einer, der tief steht und sich darüber freut, dass seine Spielkameraden hoch pressen. Auf der Suche nach dem falschen Neuner kann eine Holding Six helfen. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht braucht man einen abkippenden Achter, der nach vorne schiebt.
Der Ball, um den sich alles dreht
Auf dem Platz wird Fußball gespielt, und an den Mikrofonen wird nach besonderen Beschreibungen dafür gesucht. Kürzlich erst wurde ein Spieler dabei beobachtet, wie er, vom Reporter verbal begutachtet, den Ball aufzieht. Wie hat er das bloß gemacht? Vielleicht, indem er sich für diese Aktion besonders viel Mühe gegeben – und dafür Zeit von der Uhr genommen hat, wie immer wieder zu hören ist.
Die Zeit schreitet voran, die EM 2024 geht in ihre letzte Woche. Auf dem angestrebten Weg nach Berlin werden Engländer und Holländer, Spanier und Franzosen die Tiefe suchen, sich vertikal verschieben und darauf achten, weder in Umschaltmomenten noch in der Rückwärtsbewegung Fehler zu machen und genau den einen Ball zu verlieren, um den sich alles dreht.
Fußball ist und bleibt ein wunderbar einfaches Spiel. Altmeister Otto Rehhagel hat schon Recht: „Es gibt nur eine Wahrheit. Der Ball muss ins Tor.“ Aus Halbräumen, aus Zwischenräumen, aus der ganzen Tiefe des Raumes kommend? Wenn der Ball nicht festgemacht wird, kann er auch im Tor landen.
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