Der Grund für den nächtlichen Teileinsturz der Carolabrücke in der sächsischen Landeshauptstadt könnte Korrosion gewesen sein. Er vermute, dass zu DDR-Zeiten ein massiver Clorideintrag stattgefunden habe, sagte der Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke bei der Stadt Dresden, Holger Kalbe, bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Mittwoch in Dresden.
Zwar sei in der Vergangenheit bereits ein Chloridentzug vorgenommen worden, sagte Kalbe. An der Abbruchstelle stehe aber ein Mast der Verkehrsbetriebe, so dass es dort womöglich zu einem massiven Chlorideintritt gekommen sei. Dies seien aber nur Vermutungen, die überprüft werden müssten, sagte der Abteilungsleiter.
In der sächsischen Landeshauptstadt Dresden war in der Nacht zu Mittwoch ein großes Brückenteil der Carolabrücke in die Elbe gestürzt. Zuerst hatte die „Sächsische Zeitung“ berichtet. Laut der Dresdner Feuerwehr handelte es sich um ein etwa 100 Meter langes Stück, auf dem die Straßenbahn verkehrt.
Fernwärme fiel in der gesamten Stadt aus
Demnach habe sich das Teilstück gegen drei Uhr aus „bislang ungeklärter Ursache gelöst“. Weitere Brückenteile seien akut einsturzgefährdet, schreibt die Feuerwehr Dresden. „Es besteht Lebensgefahr auf der Brücke, unter der Brücke – bitte meiden Sie den Bereich.“ Weiter heißt es: „Am Brückenkopf auf der Altstädter Seite hat sich auf einer Länge von etwa einem Meter ein Spalt gebildet.“
Durch den Einsturz seien auch zwei große Versorgungsleitungen für Fernwärme beschädigt worden, was sich auf die gesamte Stadt ausgewirkt habe. Laut der Dresdner Feuerwehr fiel die gesamte Fernwärmeversorgung von Dresden zunächst aus. „Das ausströmende Heißwasser hat Teile des Terrassenufers komplett unter Wasser gestellt“, sagte deren Sprecher Michael Klahre am frühen Morgen.
Teile der Versorgung waren am Mittwochvormittag wieder hergestellt. Die Altstadt werde inzwischen wieder komplett mit Fernwärme versorgt, sagte Nora Weinhold, Sprecherin des Versorgungsunternehmens Sachsenenergie. Außerdem werde die Leitung an der Marienbrücke nun wieder geöffnet, sodass die Versorgung der Neustädter Elbseite nun auch wieder gewährleistet sei. „Wir gehen davon aus, dass die Stadt innerhalb der nächsten Stunden wieder komplett versorgt wird.“
Straßenbahn fuhr kurz vor Einsturz noch über die Brücke
Bei dem Einsturz hat es laut Polizei keine Verletzten gegeben. Nur 18 Minuten vor dem Teileinsturz der Carolabrücke hat die letzte Straßenbahn die Elbbrücke in Dresden passiert. Die Straßenbahn sei um 2.50 Uhr über die Brücke gefahren, die Brücke sei um 3.08 Uhr eingestürzt, teilten die Verkehrsbetriebe in Dresden am Morgen mit.
Der gesamte Bereich um die Carolabrücke sei abgesperrt worden. Die Bevölkerung wurde gebeten, den Bereich weiträumig zu meiden und „Einsatzkräfte nicht zu behindern“. Gegenwärtig fänden sich die Sachverständigen der einzelnen Gewerke, der Stadtverwaltung und aller beteiligten Partner ein, um das weitere Vorgehen zu besprechen, hieß es von der Feuerwehr am Mittwochmorgen. Außerdem sei eine Drohnenstaffel im Einsatz, um das Ausmaß der Schäden zu erkunden.
The police are currently assuming that it was an accident. “There is no evidence of any criminal behavior. There is no investigation,” said police spokesman Thomas Geithner on Wednesday morning. The first information about the bridge collapse came to the police during the night from their own colleagues. “We received the first report shortly after 3 a.m. today. It was our own colleagues who were carrying out security measures at the Jewish synagogue 50 meters away,” reported Geithner. “They described it as a large, heavy noise. The ground was shaking.”
Bridge was rated as “inadequate”
The Carola Bridge is one of four bridges over the Elbe in Dresden’s city center. The last renovation work took place about five years ago. The section that has now collapsed was due to be renovated in 2025. The “Sächsische Zeitung” reports that the last time the bridge was inspected in spring, the section that has now collapsed received a rating of “unsatisfactory.”
The city has been dealing with the condition of the bridge for years. That is why bridge sections A and B of the Carola Bridge have already been renovated, said Holger Kalbe, head of department at the Dresden Roads and Civil Engineering Office on Wednesday morning. “It was not foreseeable that the condition of bridge section C would be so bad that it would collapse. You just can’t be inside a structure like that.” Now it is important to rule out any danger to the other two parts of the bridge. A condition analysis is being carried out for this purpose.
The partial collapse means that the city has lost an important traffic artery. Diversions have been set up, said a fire department spokesman. However, drivers and other road users must initially prepare for chaos during rush hour. The north-south axis will remain closed until further notice. Dresden’s public transport company is operating diversions. Parts of the Elbe cycle path are also affected. Ships are not allowed to pass.
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