NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) steht für eine Kanzlerkandidatur der Union bei der Bundestagswahl 2025 nicht zur Verfügung. Das erklärte Wüst nach einem Vorstandstreffen der NRW-CDU in Düsseldorf, Wüst rief auch die Schwesterpartei CSU auf, eine Kandidatur von Merz zu unterstützen, weil „das die gemeinsamen Wahlchancen der Union enorm erhöhen würde”.
Der Ministerpräsident des bevölkerungsreichsten Bundeslandes und Chef des größten CDU-Landesverbands wurde lange als potentieller Anwärter auf die Kanzlerkandidatur der Schwesterparteien CDU und CSU gehandelt. Als Favorit der CDU gilt deren Vorsitzender Friedrich Merz. Auch der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder hatte mehrfach seine Bereitschaft für die Kandidatur erklärt.
Wüst sagte laut Teilnehmern, er habe seine Entscheidung nach einer sorgsamen Abwägung mehrerer Verantwortungen getroffen: „Meiner Verantwortung für die CDU, meiner Verantwortung für Nordrhein-Westfalen – aber auch meiner Verantwortung für Deutschland.“ Wüst warb demnach zugleich um Geschlossenheit in CDU und CSU: „Nur einer starken und einigen Union im Bund wird auch die Ablösung der Ampel-Regierung gelingen.“
Merz und Söder hatten verabredet, die K-Frage im Spätsommer zu entscheiden, nach den Wahlen in drei ostdeutschen Ländern. Am kommenden Sonntag ist in Brandenburg die letzte der drei Wahlen – und zugleich kalendarischer Herbstanfang und damit das Ende des Spätsommers.
Im Bundestagswahlkampf 2021 hatte Söder sich mit dem damaligen CDU-Chef Armin Laschet ein hartes Ringen um die Kanzlerkandidatur geliefert, in dem Söder zwar unterlag, aber danach keine Ruhe gab. Am Ende verlor die Union die Bundestagswahl.
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