Die Verleihung des Friedensnobelpreises an die japanische Friedensorganisation Nihon Hidankyo hat bei den Überlebenden der Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki von 1945 Tränen der Freude ausgelöst. „Ein Traum von einem Traum. Es ist unglaublich“, rief Tomoyuki Minomaki, Präsident der Organisation, vor Journalisten in Hiroshima und kniff sich vor Freude weinend in die Wange, als könne er die Nachricht nicht fassen.
Der Japaner hatte die Bekanntgabe des Friedensnobelpreises vom Rathaus in Hiroshima aus über das Internet verfolgt. „Es fühlt sich wirklich schon wie ein Traum an“, sagte er tief bewegt. „Ich möchte weiterhin an die Menschen in der Welt appellieren, die Atomwaffen abzuschaffen und einen dauerhaften Frieden zu erreichen.“
Japans neugewählter Regierungschef Shigeru Ishiba zeigte sich ebenfalls erfreut über die Verleihung des Nobelpreises an die Organisation der Atombombenabwürfe. Sie sei „extrem bedeutsam“, erklärte Ishiba.
Die Entscheidung für die Organisation hatte das norwegische Nobelpreikomitee am Mittag in Oslo verkündet. Die Organisation werde damit für ihren Einsatz für eine Welt frei von Atomwaffen geehrt und auch dafür, dass sie durch Zeitzeugenaussagen demonstriert hat, dass solche Waffen nie wieder eingesetzt werden sollten. Man habe die Organisation noch nicht erreichen können, um ihr von ihrer Auszeichnung zu berichten, sagte der neue Vorsitzende des Komitees, Jørgen Watne Frydnes, bei der Preisbekanntgabe.
In Zeiten von Nahostkonflikt, Ukrainekrieg und Dutzenden weiteren gewalttätigen Konflikten in der Welt hatte sich in diesem Jahr vor der Preisbekanntgabe kein klarer Favorit auf den Friedensnobelpreis abgezeichnet. Nominiert wurden diesmal insgesamt 286 Kandidatinnen und Kandidaten, unter ihnen 197 Persönlichkeiten und 89 Organisationen. Das waren deutlich weniger als in den Vorjahren. Die Namen der Nominierten werden von den Nobelinstitutionen traditionell 50 Jahre lang geheim gehalten.
In recent years, the Nobel Committee has awarded the Nobel Prize several times to human rights activists instead of traditional peacemakers. Last year the award went to the imprisoned Iranian women’s rights activist Narges Mohammadi. She was honored “for her fight against the oppression of women in Iran and her fight to promote human rights and freedom for all.”
This week, this year’s Nobel Prize winners in the categories of medicine, physics, chemistry and literature were announced in Stockholm. Finally, on Monday, there will be the award in economics, which is the only award that does not go back to the will of the dynamite inventor Alfred Nobel (1833–1896), but has been donated by the Swedish central bank since the end of the 1960s.
The Nobel Prizes are all traditionally presented on the anniversary of Nobel’s death on December 10th, with the Nobel Peace Prize being the only one not in Stockholm, but in Oslo. The awards are endowed with prize money of eleven million Swedish crowns (just under 970,000 euros) per category.
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