Wenn die Landtagswahl in Brandenburg einen Sieger hervorgebracht hat, dann ist es Ministerpräsident Dietmar Woidke. Ihm und nur ihm ist es zu verdanken, dass die Sozialdemokraten in Brandenburg ihr desaströses Abschneiden in der Europawahl am 9. Juni wie auch die katastrophalen Ergebnisse bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen vergessen gemacht haben.
Denn wenn es eines nicht gab, dann war es eine auf seine Person bezogene Wechselstimmung. Ginge es nicht nur nach seinen Wählern, sondern auch nach der Mehrzahl der Wahlberechtigten über alle demokratischen Parteien hinweg, dann führte der Mann, der seit elf Jahren an der Spitze der Landesregierung steht, auch das nächste Kabinett.
Neue Schockwelle für Ampel und SPD
Gleichwohl hat der hohe Einsatz, mit dem der gebürtige Brandenburger den Wahlkampf in seiner Heimat bestritten hat, einen doppelt hohen Preis. Um die SPD vor einem neuerlichen Absturz zu bewahren, musste Woidke zur Bundesregierung im Allgemeinen und zu Bundeskanzler Olaf Scholz im Besonderen auf größtmögliche Distanz gehen.
So betrachtet, sendet die Landtagswahl für die Ampelregierung wie für die SPD die vierte Schockwelle in Folge aus. Doch dürfte sich der Erkenntnisgewinn aus Sicht des Willy-Brandt-Hauses wie des Bundeskanzleramtes in Grenzen halten. In der Tat gibt es kein politisches Kapital mehr zu verlieren, weil alles Vertrauen längst verloren ist.
Doch gleich was sich in den kommenden Wochen in Berlin abspielen wird: Woidke ist ein hohes Risiko eingegangen, indem er sein politisches Schicksal damit verknüpft hat, dass seine Partei besser abschneidet als die AfD. Dieses Vabanquespiel hat ihm weit über die SPD-Wählerschaft hinaus immens viele Stimmen eingetragen, was vor allem die CDU schmerzlich zu spüren bekam.
Die Wähler der AfD wie auch des Linken-Klons namens BSW ließen aber auch am Sonntag ihrer Wut gegen die „Systemparteien“ freien Lauf. Der aber ist so lange nicht zu Ende, wie es in Berlin nicht zu einem Wechsel kommt.
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