„Wir wollen in einen Flow kommen“ – Eintracht-Trainer Dino Toppmöller hat am Donnerstag ein deutliches Ziel formuliert. Um es zu erreichen, fordert er sein Team im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag (18.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) zu einem Sieg auf.
Im Vergleich zur Rückrunde befinden sich die Frankfurter Fußballprofis schon auf einer Welle, sie holten drei Siege in den ersten vier Saisonspielen und bei der einzigen Niederlage bei Borussia Dortmund zeigten sie eine zumindest ordentliche Leistung. Toppmöller reicht das Gezeigte jedoch noch nicht: „Wir müssen noch mehr richtig machen, uns ehrlich ins Gesicht sagen, was noch nicht so gut ist. Dadurch werden wir durch weitere Siege den Trend verstärken.“
Toppmöller redet nicht drumherum. Er bezeichnet sein Team als Favorit gegen Mönchengladbach, der Verein, den Trainer Adi Hütter 2021 der Eintracht vorzog, weil er dort die besseren Perspektiven sah. So ändern sich die Zeiten. Der Frankfurter Trainer betont aber, dass der Gegner nicht zu unterschätzen sei. „Wir müssen bereit sein, sehr viel zu investieren – und zwar von der ersten Minute an.“ Toppmöller betont den Zeitfaktor, weil seine Mannschaft beim 2:1-Sieg in Wolfsburg, „die ersten 20 Minuten verschlafen hat und sich den Schneid abkaufen ließ. Der Fuß muss von Anfang an auf das Gaspedal.“
Schwer zu stellen
In Wolfsburg waren es vor allem die Stürmer Omar Marmoush und Hugo Ekitiké, die das Pedal kräftig durchdrückten, die beiden werden nicht nur in Frankfurt als neues Traumpaar der Liga gefeiert. Toppmöller mag die Leistungen des Duos nicht schmälern, erwähnt aber, dass die beiden auch von den Mitspielern profitierten, die sie mit Bällen fütterten: „Alle zeigen eine ganz andere Aktivität.“ Im Vergleich zur Rückrunde.
Dass sich die Gegner bald auf das Frankfurter Sturmpaar eingestellt haben könnten, befürchtet Toppmöller nicht: „Das Gute ist, dass die beiden auf vielen Tastaturen des Klaviers spielen können.“ Der Frankfurter Coach meint damit die Flexibilität und das Tempo der beiden, deren Spiel keinen schematischen Lauf- und Verhaltensmustern unterliegt. Sie kreuzen an vielen Stellen des Spielfeldes auf, in der Spitze, vor dem Strafraum, mal kurz jenseits der Mittellinie, mal im Zentrum, mal rechts, mal links.
Und dank ihrer Schnelligkeit sind sie schwer zu stellen. Toppmöller beschreibt die Not der Gegner so: „Wenn du die beiden hoch presst (früh angreifst und stellst, die Red.) bieten sich viele Räume im Rücken, lässt du sie in Ruhe spielen, dann können sie sich auch in den Zwischenräumen zwischen Abwehrkette und Mittelfeldkette sehr gut bewegen.“
Das Hoch von Ekitiké und Marmoush geht ein wenig zulasten des dritten Eintracht-Stürmers – Igor Matanovic. Der 21 Jahre alte Kroate galt nach einer „sensationellen Vorbereitung“, wie es Toppmöller formuliert, schon als Startelfkandidat, kommt nun aber nur minutenweise zum Einsatz. Ob er davon träume, irgendwann einmal alle drei auf einmal spielen zu lassen, wurde Toppmöller am Donnerstag gefragt. Seine Antwort: „Ohne Spaß, ich habe mir gerade letzte Nacht darüber Gedanken gemacht und davon geträumt.“
Wann es so weit sein wird, verriet er nicht. Aber es werde gegen den richtigen Gegner geschehen. In der Begegnung gegen Wolfsburg offenbarte der hochgelobte Matanovic als Einwechselspieler noch einige Defizite, gerade in der Ballbehandlung und in Umschaltsituationen. Toppmöller wollte das nicht überbewerten.
„Er hatte zuletzt viele aufwühlende emotionale Momente, er gab sein Debüt in der kroatischen Nationalmannschaft, und im nächsten Spiel stand er schon in der Startelf.“ Es sei daher nachvollziehbar, dass Matanovic in Wolfsburg nicht sein bestes Spiel machte.
„Aber er bringt die richtige Demut mit, will sich immer verbessern. Wir werden noch sehr viel Spaß an Igor haben.“ Vielleicht schon am Samstag gegen Gladbach, wenn die Eintracht einen Strafraumstürmer für den Siegtreffer braucht, um richtig in den Flow zu kommen.
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