In der Pandemie war es mehr Notlösung, mittlerweile ist das Homeoffice aus dem Berufsalltag der Deutschen kaum noch wegzudenken. Für Arbeitnehmer bedeutet es mehr Flexibilität und Work-Life-Balance. Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter zumindest teilweise von zu Hause arbeiten lassen, gelten als modern und gerade für junge Talente attraktiv. Einige Unternehmen wollen ihre Mitarbeiter jedoch vermehrt zurück ins Büro holen. Das legt eine Studie des HR-Beratungsunternehmens Königsteiner Gruppe nahe, für die mehr als 1000 Beschäftigte befragt wurden und die der F.A.Z. vorab vorliegt.
Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Beschäftigten gab in der Umfrage an, dass sie von ihren Arbeitgebern schon zu mehr Präsenzarbeit aufgefordert worden seien. Bei mehr als der Hälfte (55 Prozent) verfestigt sich zudem der Eindruck, dass der Arbeitgeber an einer erhöhten Präsenz im Büro interessiert ist. Die Königsteiner Gruppe sieht hier eine „Back-to-Office“-Strategie vieler Arbeitgeber.
Eine Frage der Produktivität?
58 Prozent berichteten von klaren Homeoffice-Regelungen. Den meisten Beschäftigen stehen laut Umfrage zwei Tage im Homeoffice in der Woche zu. Das schöpften jedoch nur 18 Prozent aus. 61 Prozent gaben stattdessen an, nur einen Homeoffice-Tag zu nutzen. Ein Drittel arbeite fünf Tage in der Woche im Büro. Wie die Umfrage zeigt, entspricht dies jedoch nicht dem Wunsch vieler Arbeitnehmer. Lediglich 22 Prozent gaben an, die volle Arbeitswoche im Büro verbringen zu wollen.
Ob man gerne im Homeoffice arbeitet, scheint auch eine Frage des Alters zu sein. 62 Prozent der Befragten über 60 gaben an, lieber in Präsenz zu arbeiten. In der Altersgruppe 40 bis 49 sind es nur 44 Prozent. 43 Prozent gaben an, im Büro mehr zu schaffen. 35 Prozent fühlten sich hingegen im Homeoffice produktiver. Zufriedener zeigten sich die Befragten eindeutig im Homeoffice. Mehr als die Hälfte fühle sich daheim weniger gestresst, im Büro seien es nur 26 Prozent. Die Mehrheit gab außerdem an, sich zu Hause während und nach der Arbeit ausgeglichener zu fühlen.
Was können Unternehmen tun?
Am Alltag im Büro schätzt die Mehrheit der Befragten der Umfrage zufolge die klare Trennung von Berufs- und Privatleben. Vielen ist der Austausch mit den Kollegen besonders wichtig. 68 Prozent sehen darin ein zentrales Argument für die Rückkehr zu mehr Präsenzarbeit. Hier findet sich laut Königsteiner Gruppe ein guter Ansatzpunkt für Unternehmen, die ihre Belegschaft zu mehr Arbeit in Präsenz motivieren wollen.
To achieve this, the office must not only be a functional workplace for employees, but also a place for meetings and social interaction, recommends the HR consulting group. Due to the higher perceived productivity in the office, companies have a legitimate interest in more work being done in person. This is offset by the greater satisfaction of employees working from home.
Employers therefore need to create offers that increase employee satisfaction in the office. The study mentions subsidies for the commute, free snacks and drinks, a cheap lunch offer in the canteen and after-work events.
However, a full return to on-site operations is not realistic for companies. The study concludes that the “home office clock” cannot be turned back. For most people, working from home is now a natural part of working life. Employees should be allowed to work from home, as the majority would like according to the survey. Especially in jobs where there is a shortage of staff, such as the IT industry, entrepreneurs should carefully weigh up productivity against satisfaction.
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